London calling! Ein Trip zur Krönungshauptstadt 2023 mit Tea Time, Fish & Chips und der NFL

Ein Abstecher nach London ist immer ein königliches Vergnügen. Einerseits ist die Stadt an der Themse am Puls der Zeit und andererseits doch irgendwie aus der Zeit gefallen.

London Eye – eines der neueren Wahrzeichen an der Themse

Herbst 2022. Der Tod von Queen Elizabeth II. ist noch nicht lange her, das royale Leben nimmt mit dem neuen König Charles und der Vorfreude auf dessen Krönung am 6. Mai 2023 langsam wieder Fahrt auf. Denn zweifelsohne ist neben all der markanten London-Ikonen wie roter Telefonzellen und Doppeldeckerbussen, schwarzen Unikums von Taxis, dem Tower, Big Ben, Downing Street 10, Hyde Park, Harrod’s usw., natürlich die königliche Familie ein magischer Anziehungspunkt für Touristen und die Monarchie ein enormer Wirtschaftsfaktor für Großbritannien. Die Königsfamilie bringt das drei-bis vierfache von dem ein, was sie kostet. Schätzungen zufolge jährlich 1,4 bis 2,3 Milliarden Euro.

Hello King Charles III.! Noch residiert er nicht im Buckingham Palace, da er renoviert wird, sondern im nahe gelegenen Clarence House.

Vor dem Buckingham Palace (erbaut 1703) ist immer etwas los. Und es könnte ja doch gut möglich sein, dass Charles just in dem Moment vorfährt, wo man selbst für ein Bild dort steht. Oder es findet eine Parade statt. Zumindest eine Wachübergabe. Von zu Hause, dem Clarence House – einem Teil des alten St. James Palace – könnte Charles zu Fuß gehen. Es sind nur ein paar hundert Meter.

Polizei vor dem Clarence House bedeutet, King Charles ist gerade da.
Hinter diesen alten Mauern des St. James Palace (1532) hat Charles III. am 9.9.22 die Proklamation zum König unterzeichnet.

Man muss kein Royalist sein, um sich für die Royals zu interessieren. Ein Spaziergang über die Mall, durch den Greenpark, vorbei am St. James Palace , wo Charles am 9.9.2022 die Proklamation zum König unterzeichnet hat, ist einfach beeindruckend. Für Führungen (auch Tower oder Westminster Abbey) unbedingt online Tickets kaufen, man bekommt sonst schwer einen Slot bzw. sind sie nicht immer zugänglich. Buckingham Palace ist nur von Juli bis Oktober offen, der Kensington Palace, einstiger Wohnsitz von Prinzessin Diana und City-Appartement von William und Kate, ist Montag und Dienstag geschlossen.

Kensington Palace im Hyde Park. Die Schwäne gehören rechtlich gesehen übrigens alle dem Souverän.

Apropos Diana. Obwohl sich am 31.8.2022 ihr Todestag zum 25. Mal jährte, ist die “Königin der Herzen” allgegenwärtig. Es gibt Spaziergänge auf den Spuren von Lady Di, die Statue im Secret Garden des Kensington Palace,  die 2021 anlässlich ihres 60. Geburtstags von William und Harry enthüllt wurde und natürlich das Diana Memorial, den Gedenkbrunnen im Hyde Park.

Das Diana Memorial im Hyde Park

Der Brunnen symbolisiert Unendlichkeit. Erbaut wurde er 2004 auf einem abschüssigen Teil des Hyde Parks. Das Wasser verläuft auf einer Seite ruhig, auf der anderen wird durch eine kurvige, stufige Konstruktion ein wilder Fluss verursacht.

Wenn man im Hyde Park ist, schaut man auch beim Diana Memorial vorbei.

Der Hyde Park. Grüne Oase inmitten der pulsierenden Metropole. Ich kann wärmsten empfehlen, sich in dessen Nähe ein Hotel zu suchen. Kensington ist ein wunderschöner, ruhiger Stadtteil. Wenn die Millionen-City langsam erwacht, ist es dort ganz friedlich. Ein perfekter Ort für den ersten Kaffee. Besuchen Sie die Lido Cafe Bar und schauen den Schwänen bei ihrem morgendlichen Bad zu.

Morgens im Hyde Park. Erster Kaffee in der Lido Cafe Bar.

Kommen wir zur Kulinarik. An sich ist ja England nicht berühmt dafür, aber für mich gibt’s zwei Highlights. Tea Time sowie Fish & Chips. Den Backfisch mit Pommes, Erbsensauce, Sauce tartare und – I love it – Curry-Ketchup, gibt es fast an jedem Eck in jedem Pub. Die Zeit reicht nie aus, um sich durch mehrere Beisln durchzufuttern, aber auf Empfehlung landeten wir im “The Coach Makers Arms” 88 Marylebone.

Was gibt es typischeres auf Londons Speisekarte als Fish & Chips?

Als Snack zwischendurch empfehle ich immer noch die Food-Hallen im Harrod’s, im angeschlossenen Restaurant, das auch sehr teuer ist, muss man aber meist lange anstehen. Also, einfach Take-away – und ab auf die nächste Bank im Hyde Park.

Köstlichkeiten ohne Ende in den Food-Hallen im Harrod’s.

Ein Pflichtprogramm für Foodies ist das Headquarter von Fortnum & Mason 181 Picadilly. Bitte genügend Zeit einplanen, ein Kaufhaus voller Tees, Kekse, Kuchen, Geschenkkörbe, Schokoladen und anderer Köstlichkeiten. Es gibt auch ein Restaurant und natürlich wird auch hier ein gepflegter Afternoon Tea serviert. Und da wären wir beim neuen, alten Hype. Tea Times sind auch in Wien upcoming, dort erst recht. Die Vielfalt ist so groß, da reicht nicht mal online der Platz aus. Mehr über die Tea Time  im Adel von “Heute”-Krönugnsspecial Ende April 2023. Wir entschieden uns für “The Library at County Hall”, angesiedelt im Hotel Marriot direkt an der Themse mit Blick auf Big Ben.

Kitschiger geht es nicht. Tea Time mit dem Göttergatten und Blick auf Big Ben.

Die Tradition der Tea Time ist noch gar nicht so alt wie man denken mag. Nur kurz zur Geschichte: “erfunden” wurde der Snack zwischen Mittag- und Abendessen von einer hungrigen Hofdame von Queen Victoria – und zwar Anna, 7. Duchess of Bedford. Zum Tee servierte sie ihren feinen Damen Brot und Kuchen. Sie nannte es “Tea and walking in the fields”. Der Adel war begeistert, später das restliche Volk. Wir übrigens auch.

Eine perfekte Tea Time in The Library at County Hall direkt an der Themse.

Es gibt so viele Speiseangebote, aber ein paar Fixpunkte sollten dabei sein. Scones mit Glotted Cream, dazu Erdbeermarmelade und Lemon Curd. Gurken- und Lachs-Sandwiches sind obligat. Viele setzen auf eine Eier-Variante. Bei uns landete das “Coronation” Chicken (das anlässlich der Krönung von Elizabeth II. im Jahr 1953 bei einem Kochwettbewerb erfunden wurde) auf dem Brötchen. Bei der Mehlspeise tobt sich jedes Anbieter aus, wie er will. In “The Library” wurde Big Ben auf süße Weise dekonstruiert. Der Elizabeth Tower kam als Schoko-Mousse daher, The Clockface bestand aus Panna Cotta, Mandeln und Crispy White Chocolate. Big Ben schloss den Magen mit einem Shortbread-Lemon-Curd-Ribisel-Törtchen. Bei uns gab es auch Free-Flow-Sparkling-Wine, juhuu, und Flusskrebschen.

Die Desserts waren eine süße Dekonstruktion des Big Ben.

Ja, wir haben viel gegessen, sind aber auch brav marschiert. Jede Stadt erkundet sich unserer Meinung nach am besten zu Fuß. Sonst würde man ja all die schönen Gebäude und belebten Strassen nicht sehen.

Bummel durch die Carnaby Street. Muss einfach immer sein.

Der eigentliche Grund für diesen wunderschönen London-Trip war aber die NFL, die hier jährlich Station im Wembley Stadium macht. Es war der Traum meines Mannes, einmal ein NFL Spiel in dieser gigantischen Kulisse und mit dieser unglaublichen Stimmung, die da herrscht, live zu erleben.

Mit diesen Impressionen (Denver Broncos gegen Jacksonville Jaguars) verabschiede ich mich aus London. American Football ist immer im Oktober – und wer Abba-Fan ist, sollte unbedingt ABBA Voyage (mind. bis Nov 2023) – eine perfekte Digitalshow mit unfassbar echt aussehenden “Abbataren” – anschauen.

Kisses, Eure Bride Mary on Tour!

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