Ein Brautstrauss ist kein Blumen-Gesteck für die Ewigkeit. Denn während jeder Hochzeit, wirft ihn die Braut in die Runde der anwesenden Junggesellinnen, die – zugegeben – mit zunehmenden Alter auf Hochzeiten rarer werden. Ein Umstand, den ich mir bei der Hochzeit meiner Freundin Onka Takats zunutze machte.
Gelegenheiten, einen Brautstrauss zu ergattern, gab es im Laufe der Zeit tatsächlich viele. Doch in jungen Jahren war ich gar nicht so wild darauf, das Gestrüpp zu fangen. Entweder machte ich mich ganz klein und ging hinter allen Single-Ladies in Deckung, oder ich versteckte mich lieber gleich auf der Damentoilette, wenn die Braut zur Tat schritt, um nur ja nicht in die Schusslinie zu geraten.
Als ich 2008 meinen Zukünftigen kennen lernte, wendete sich das Blatt – und somit auch die Blume. Mit Begeisterung stand ich bei Hochzeiten wie ein Leuchtturm – mit High Heels komm ich locker über 1,80 Meter – an vorderster Front aller fangwütigen Damen und machte einen auf DJ Ötzi: Hände in die Höh’! Und zwar ganz oft.
2012 war ein starkes Hochzeitsjahr im Freundeskreis. Im Mai heiratete mein bester Freund Martin Weber seine Sabine. Im August fand die Trauung von Gernot und Isabella Keusch auf Schloss Halbturn im Burgenland statt. Ganz wenige Singles. Ich witterte meine Chance, aber es sollte nicht sein. Mal wieder.
No Prob. Ein paar Wochen später kam ja schon die nächste Freundin unter die Haube. ORF-Moderatorin Onka Takats heiratete am 7. September 2012 Stadthallen-Direktor Wolfgang Fischer auf Schloss Laudon. Ein Datum, das ich mir für immer merken werde. Da habe ich nämlich Geburtstag. Und nur weil Onka eine meiner besten Busenfreundinnen ist, ließ ich wiederstandslos meinen Jubeltag unter den Tisch fallen. Ungern, aber doch. Braut schlägt Geburstagskind. Und Freunde waren ja auch genug von mir da.
Es war eine Märchen-Hochzeit wie im Bilderbuch und obendrein eine Riesenhetz. Und als es zum obligaten Brautstrausswerfen ging, ja, was soll ich sagen …. es muss wohl an Onkas Wurftechnik gelegen haben … vielleicht kam aber auch das spätsommerliche Abendlüftchen genau aus der richtigen Himmelsrichtung … nur ganz ganz zynische Freunde würden behaupten, dass Onka den Strauss absichtlich zu mir geworfen hat. Ich schwöre, ich war unschuldig. Und so ein kleines Wurfgeschoss muss man ja auch erst einmal fangen. Bei Völkerball in der Volksschule war ich immer grottenschlecht. Aber die Hochzeitsgötter waren diesmal gnädig mit mir.
Got it! Bis zum Antrag sollten allerdings noch über vier Jahre vergehen.
Eure Bride Mary
Die Hausweys