Es gibt wirklich ein paar gute Gründe, den Herbst zu mögen. Warum ich mich nach einem sehr langen und wunderschönen Sommer auf Gold schimmernde Blätter, Äpfel in einem Rot, das sonst nur die Lippen von Schneewittchen zusammenbringen, und dieses ganz besondere Licht, ja manchmal sogar auf düsteren Nebel freue, liegt eigentlich an den kulinarischen Vorzügen dieser Zeit.
Während man in der heißen Jahreshälfte gerne eine anständige Herrenportion Steak auf den Griller schmeisst und frischen Salat dazu zupft, darf und soll man dem Gaumen jetzt ein wenig mehr bieten, damit er hupft.
Da kam mir der Ende August eröffnete Salon Ebner-Ebenauer gerade recht. Marion und Manfred Ebner-Ebenauer produzieren in Poysdorf (NÖ) preisgekrönte Tropfen und verstehen sich auf die Kunst, alten Reben neue Höchst-Leistungen abzuringen. Das stylisch-gemütliche Weingut ist ein magischer Ort (er könnte auch in der Toskana sein), von dem man nie wieder weg möchte. Und genauso verhält es sich mit dem neuen Salon.
Marion Ebner-Ebenauer: “Unser Salon ist ein kleines Juwel der Sinne, hier wird dem Leben und dem Genuss gefrönt, den Staub des Alltags wischen wir einfach weg. Ein detailverliebtes Genusskunstwerk, das ebenso wie das Weingut in eine andere, zauberhafte Welt einlädt.”
Der Göttergatte und ich verbrachten das “Hedonistische Weingeflüster” – so nennt sich der kulinarisch wie vinophile Hochgenuss, den es in unregelmäßigen Abständen geben wird – mit lieben Freunden. Vor und hinter dem Herd.
Herdkünstler Markus Schneider zauberte ein herbstlich-hedonischtes Menü auf den geschmackvoll ohne Ende gedeckten Tisch, das alle Stückln spielte. Pro Gang kam ein Dreier-Flight konvenierender Weine daher. Stilvoller und angenehmer kann man das Angebot eines Weinguts nicht verkosten.
Unglaublich die Interpretation des Gabelbissens, in den sich auch eine kleine Gänseleber einschlich, eine Weinviertler Bouillabaisse, in der sich Schnecken und Reinanken munter tummelten, ein g’schmackiges Rote Rüben-Risotto, auf dem sich auch die Piemonteser Haselnuss sehr wohl fühlte, handgemachte Kürbistascherl mit Winzerkraut (für mich persönlich geht ja im Herbst nix ohne Kürbis) und mein Lieblingsgang “Hint & Vurn” – Markus Schneiders Antwort auf “from nose to tail” – Stelze und Zunge.
Zufrieden Gäste, lachende, glückliche Gesichter.
Und wenn am Ende eines Abends keine Visitenkarten ausgetauscht werden, dann war es kein g’scheiter Abend 🙂
Wann ist eigentlich der nächste Salon Ebner-Ebenauer?