Bride Mary on Tour: Der Mühltalhof in der Nähe von Linz

Nur kuzre Zeit, nachdem sich die Koch-Elite der Welt an dem beschaulichen Platz im Mühlviertel zusammenfand, um gemeinsam Erstaunliches auf die Teller zu zaubern, überraschte uns unsere Familie als Hochzeitsgeschenk mit einem bombastischen Genusswochenende in Oberösterreich. Ja, sie wissen, worüber wir uns wirklich freuen: Gutes Essen, gutes Trinken und wertvolle Zeit mit den liebsten Menschen verbringen. Auf die Liebe und das Leben!

Gestatten, das ist Bride Marys neuer Familienzweig. Wolfgangs Cousinen Brigitte und Susanne mit ihren Ehemännern Frederick und Atha sowie Cousin Martin beim Apero im Mühltalhof

Das nenn ich mal eine Überraschung. Tatsächlich schaffte es die Familie, den Ort des gemeinsamen Wochenendes bis zum Einparken vor selbigem geheim zu halten. Auch wenn sich jemand verplappert hätte, ich habe bis zwei Wochen vor dem Tip gar nicht gewusst, was der Mühltalhof genau ist. Dank meines Jobs und einem Bericht über das Treffen der “besten Köche der Welt” (ausgezeichnet von Koch-Kollektiv Gelinaz, eine Art Think Tank für die Stars ihrer Zunft – auch Konstantin Filippou und Heinz Reitbauer  zählen dazu) für meine “Leute Heute”-Seite, habe ich zumindest schon von den Herdmeistern Helmut und dessen Sohn Philip Rachinger und ihren sagenumwobenen Kochkünsten gehört.

Idyll an der Mühl. Der Mühltalhof. Zeitgenössisches Design trifft uraltes Gemäuer

Da, wo vermutlich René Redzepi aus dem Noma in Kopenhagen  oder Ana Roš vom Hiša Franko in Slowenien sich betteten, da durften nun wir einchecken.

Einfach nur happy!

Eine der Suiten mit Blick auf die Mühl. Direkt darunter ist das Genuss-Paradies, das Restaurant

Very warm Welcome!

Der Mühltalhof liegt also direkt am aufgestauten Fluss, inmitten von Grün und wunder­bar ruhig. Im Sommer springt man hinein,  im Winter spielt man Eisstock schiessen. Wir hatten Regen und genossen die Aussicht darauf. Idylle pur. Zu dem lässig-modernes Wohn­designwird eine Prise Ländlichkeit mit Augenzwinkern ein frecher, aber harmonischer Kontrapunkt gesetzt. Darüber hinaus sorgt die ungemein familiäre Atmosphäre auf Anhieb für ein wunderbares Wohlgefühl. Wer nach einer stressigen Woche runterkommen möchte, muss hier einmal einkehren.

An der Bar, an der Bar – ist es wunderbar!

Wolfgang und Brigitte

Susanne und Martin

Fred & Atha

Unaufgeregt ist das Wort, das mir während unseres Aufenthalts am meisten auf der Zunge lag – so wie die köstlichen Kreationen von Philip Rachinger. Auf seinen Teller kommt viel aus der Region (und ganz Österreich) und nichts außerhalb der Saison. So durften unser Gaumen rund um Hallstätter Reinanke, Eierschwammerln, rosa gebratenen Hirsch oder 17 Jahre alres Rind hupfen. Der Kochstil ist reduziert und sehr modern. Kein übertriebenes Chi Chi, einfach gutes, sehr kreativ dargebrachtes Essen.

Philip Rachinger (im Bild schon der herrliche Rinderbraten) über seine Küche:

„Gute Zutaten stellen einen konstanten Reiz für uns dar. Vor allem die Komposition zu einem neuen Ganzen stachelt unserer Kreativität an. Es ist wie ein Spieltrieb. Ein Puzzle in dem wir uns als Bindeglied zwischen den sorgsam ausgewählten Produzenten und dem Esser sehen, den Plan verfolgen, die Zutaten in neuen Kontext zu stellen. Im Hier und im Jetzt.”

Der 27-Jährige hat beachtliche Lehr- und Wanderjahre hinter sich: Steirereck in Wien, er war bei Pierre Gagnaire in dessen Sketch in London, in Isaac McHales gefeierten Clove Club sowie im Saturne in Paris.

Food-Papst und Restaurant-Kritiker Severin Corti sagte einmal über diesen Ort:

“Der Mühltalhof in Neufelden, am Ufer der Großen Mühl gelegen, gilt aufmerksamen Essern seit vielen Jahren als Sehnsuchtsort. Das Hotel vermittelt auf zurückgenommene, stimmige Art Kunstsinn, Modernität, Geborgenheit.”

Ein kleiner Tipp: verlangt nie eine Speisekarte, sondern lasst euch mit dem Vier-Gang-Menü überraschen. Etwaige Unverträglichkeiten oder Abneigungen vorher bekannt geben, die Küche stellt sich liebevoll darauf ein. Das Essen ist hier sozusagen der Hauptgang des Freizeitvergnügens, aber als Amüse oder Dessert kann man wunderschöne Spaziergänge unternehmen. Landschaft ist viel vorhanden. Oder man lässt sich einfach im Spa verwöhnen: Massage, Sauna, Dampfbad oder einfach das Sein geniessen.

 

Bride Mary mit ihrenen Cousinen Susanne und Brigitte

In zirka 2,5 Stunden ist man von Wien im Mühltalhof. Und auch  nach dieser Reise muss ich wieder meinen mittlerweile zur Gewohnheit gewordenen Schluss-Satz bemühen. Wir waren bestimmt nicht zum letzten Mal hier 🙂

Nächste Station: Bride Marys Geheimtipps in der Südsteiermark

Fotos: Brigitte Lendl

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